Arthur Tomsovic | Bericht 19.ÖSTM Badminton der Gehörlosen

Arthur Tomosovic ist 3 facher VizeStaatsmeister 2015 bei den Gehörlosen - Der BSC 70 Linz gratuliert recht herzlich...

Hier sein Bericht....

Ich bin am 26.09.2015 in Klagenfurt (Ballspielhalle St. Ruprecht, der von ASKÖ Kelag Kärnten zur Verfügung gestellt wurde) zur Verteidigung meines Staatsmeistertitels als Vereinsspieler des WGSC 1901 angetreten.

 

Die 19.ÖSTM Badminton der Gehörlosen wurden vom Organisator Christoph Blieweis und Robert Gravogl eröffnet.

 

Um 10 Uhr begannen die Damen und Herren Einzel. Ich habe bis zum Finale sehr leichte Gegner ausgelost bekommen, weshalb ich genug Kräfte für das Finale sparen konnte. In den Matchpausen habe ich meinen Doppelspieler Simon Huttegger (11 Jahre) eintrainiert, damit wir ein gutes Zusammenspiel erreichen können (er hat zuvor nie wirklich ein richtiges Doppel gespielt).

Das HE Finale gegen den Vizemeister Gravogl ,den ich vor einem Jahr den Staatsmeistertitel abgerungen habe, hat um 13 Uhr begonnen und war für mich sehr schlecht ausgefallen. Ich habe viele Eigenfehler gemacht und bekam seine Defensivtaktik nicht im Griff, sowie einige Motivationsprobleme haben mir den Rest gegeben, weshalb ich das Spiel mit 10:21 und 14:21 verdient verloren habe. Ich bin somit Vizestaatsmeister im Herren Einzel.

 

Es gab nach dem Finale eine Abstimmung, ob alle Spiele (HD,DD,MX und Mannschaft) am gleichen Tag durchgeführt werden soll, die von den meisten SpielerInnen mit einem Ja votiert wurde. Es wurde somit, unüblich bei einer Badminton Staatsmeisterschaft, alle Spiele an einem Tag durchgeführt. Eine ungeplante Vorgangsweise, die dann mit zahlreichen Erschöpften geendet hat.

 

Weiter ging es mit dem Herren Doppel, die ich mit Simon bis ins Finale recht gut aber mit Mühe erreichen konnte. Im Finale gab es ein Wiedersehen mit Robert Gravogl und seinem jungen Bruder Tobias. Es war somit ein vereininternes Duell des WGSC 1901. Den ersten Satz konnten wir mit 21:11 leicht gewinnen, der zweite Satz war hingegen schon hart umkämpft (Simon und Tobias waren die Schwachstellen beiderseits) und diesen verloren wir mit 17:21. Im dritten Satz war es schon ein richtiger Nervenkitzel. Es wurde um jeden einzelnen Punkt gekämpft und immer wieder wurde aus einem Vorteil ein Gleichstand. Letztendlich wurden wir mit 19:21 im dritten Satz geschlagen.

Mit einem unerfahrenen aber begeisterten jungen Spieler das Doppel das Finale zu erreichen, den ich kurz davor immer wieder in den Pausen trainiert habe, hat mich bestärkt, dass ich mich in Zukunft auch mehr für ihn einsetzen möchte, da die gehörlosen Spieler kaum Trainer haben.

 

Das nächste Programm war das Mixdoppel mit Patricia Resl, die schon etwas Spielerfahrung hat.

Hier habe ich mit ihr das Finale ebenfalls leicht erreichen können. Im Finale mussten wir uns sehr ins Zeug legen, da wir als Gegner die Katrin Neudolt und ihr Vereinskollege Bernhard Kurzmann hatten. Die Spielweise verlief ähnlich wie beim Herren Doppel. Den erste Satz hatten wir mit 21:17 gewonnen aber danach überranten die Niederösterreicher (NÖ GHSK) uns mit 21:13 und 21:14.

 

Am Vorabend wurden die Mannschaftsspiele bestritten.

Ich spielte mit Simon Huttegger und Johann Stöckl  als WGSC 1901 B gegen die Mannschaften WGSC1901 A(Gebrüder Gravogl und Orlin), NÖ SÜD GHSK und GSZ Graz. Ich spielte hierbei als erstgesetzter Spieler zweimal Einzel, das ich auch sehr leicht gewonnen habe und einmal das Doppel mit Stöckl (ein sehr motivierter Badminton Hobbyveteran mit 53 Jahren). Das Doppel   gegen Robert Gravogl und Orlin war wieder eine sehr hart umkämpfte Partie, welches wir knapp im dritten Satz mit 20:22 verloren haben, dennoch eroberten wir das Gold knapp vor dem WGSC 1901 A aufgrund der Satzverhältnisse.

 

Die Siegerehrung wurde um 21 Uhr durchgeführt und zwar ohne Medaille, weil Gravogl sie vergessen hatte. Es blieb bei einer Urkunde und für jeden Podestplatz gab es eine 300g Milka Schokolade. Die Medaillen werden in Wien zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.

Das alles an einem Tag gespielt wurde (ich hatte insgesamt 11Matches) war für mich sehr ungewohnt und durch die lange Autofahrt war ich auch sehr viel schneller erschöpft als sonst aber ich bin nichtsdestotrotz für meine Leistung (3 Silber und 1 Gold) sehr zufrieden. 

Im nächsten Jahr werde ich wieder versuchen, den Staatsmeistertitel im Einzel, Doppel und Mix zu erobern.